Achtsamkeit / Stressbewältigung
                                Robert Jüttner

Schlafstörungen

Schlafstörungen

Zunehmend mehr Menschen leiden heute unter Schlafstörungen. Eine der häufigsten Ursachen ist das Grübeln. Vermutlich kennt jeder die Situation nachts wach im Bett zu liegen und noch einmal den Streit mit einem Kollegen oder dem Partner in Gedanken durchzuspielen, oder aber immer wieder über die bevorstehenden Aufgaben des kommenden Tages nachzudenken. Hat man sich einmal in dieser Spirale verfangen, ist es schwer wieder auszusteigen. Ein Gedanke folgt dem nächsten, man wälzt sich von einer Seite zur Anderen und kommt einfach nicht zur Ruhe. 
Wie kann Achtsamkeit Ihnen helfen, aus dem Kreislauf des Grübelns auszusteigen? Das Problem bei rastlosen Gedanken ist, wenn wir versuchen sie wegzuschieben, kommen sie mit »Verstärkung« zurück. Das heißt, wir verschärfen das Problem damit nur. Alle Dinge, die wir verdrängen wollen, halten sich hartnäckig in unserem Bewusstsein. 
In der Achtsamkeit beobachten wir unsere manchmal rastlosen Gedanken, ohne uns in sie zu verstricken. Wir begeben uns bewusst in die Rolle des neutralen Beobachters. Diese innere Haltung zu entwickeln, ist ein Prozess. Dabei bewerten wir nicht, lehnen nicht ab oder jagen den Gedanken hinterher. Wir akzpetieren zu allererst einmal, dass sie da sind und beobachten sie wie die Abteile eines vorbeifahrenden Zuges, die wir weiterziehen lassen, ohne in eines der Abteile einzusteigen. Je weniger wir uns in unsere Gedanken verstricken, desto weniger Macht haben sie über uns. 
In der Achtsamkeitsmeditation lernen wir, uns in die Rolle des Beobachters zu begeben. Und mit einiger Übung kann es gelingen, uns nicht mehr von den Gedanken gefangen nehmen zu lassen. Auch hier machen wir die Erfahrung, dass Akzeptanz und Offenheit uns die Kontrolle zurückgeben, die uns so oft in schlaflosen Nächten entgleitet, wenn wir krampfhaft versuchen einzuschlafen. Wenn Sie Ihr Bewusstein eine Weile achtsam beobachten, ohne zu urteilen, werden Sie feststellen, wie sich Ihre Gedankenströme beruhigen. Dann können Sie sich ganz bewusst mit dem Atem verbinden und zum Beispiel dem langsam auf und ab der Bauchdecke mit ihrer Aufmerksamkeit folgen. Wenn sich Geist und Körper entspannt haben, fällt das Einschlafen um einiges leichter.


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