Grundsätzlich sind Schmerzen Warnsignale, die uns mitteilen, dass etwas nicht stimmt. Durch unsere moderne Medizin sind viele dieser Beschwerden behandelbar. Aber es gibt Schmerzen, die weder durch eine Behandlung noch durch Medikamente verschwinden. Wie geht man damit um, wenn der Schmerz ein dauerhafter Begleiter ist?
In der Regel bemühen wir uns, Schmerzen so schnell wie möglich loszuwerden. Ein natürlicher Impuls. Gelingt uns das nicht, beginnt das Leiden. Dieser innere Widerstand gegen den Schmerz verschärft das Gefühl des Leidens jedoch nur noch.
In der Achtsamkeitspraxis lernen wir, den Schmerz zunächst einmal anzunehmen. Das bedeutet nicht, ihn gut zu heißen oder zu resignieren. Es bedeutet, ihm keinen Widerstand entgegenzusetzen, um die Situation nicht weiter zu verschärfen. Es klingt schwer vorstellbar, weil wir ein Leben lang versuchen, wo es geht, Schmerzen zu vermeiden, aber in gewisser Weise dreht es sich darum, Freundschaft mit dem Schmerz zu schließen. Anzuerkennen, dass er Teil des eigenen Lebens ist. Das ist eine Herausforderung und geschieht nicht von heute auf morgen. Aber die Folgen dieser inneren Haltung sind zutiefst heilsam.